5 Mythen zu Smart Building

Da die diesjährige Future Real Estate unter dem Motto ALLES GOLD, WAS GLÄNZT? stattfindet, klären wir heute die 5 gängigsten Smart Building Mythen auf.

5 Mythen zu Smart Building

Zu teuer, zu aufwändig, zu unsicher? - ROCKETHOME CSO Lukas Schilling räumt mit den 5 geläufigsten Mythen auf und zeigt, wie moderne Smart Building-Technologien dazu beitragen, bestehende Immobilien nachhaltig, energieeffizient und sicher zu gestalten.

Frage: Herr Schilling, viele Menschen glauben, dass Smart Building-Technologien nur für Neubauten geeignet sind. Wie sehen Sie das?

Lukas Schilling: Das höre ich tatsächlich ziemlich oft. Klar, bei Neubauten ist es einfacher, direkt von Anfang an moderne Technologien zu planen und zu integrieren, aber das bedeutet nicht, dass Bestandsgebäude außen vor bleiben müssen. Ganz im Gegenteil: Heutzutage gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, bestehende Immobilien mit smarten Technologien nachzurüsten. Und das Nachrüsten ist auch essentiell, um den hohen Energieverbrauch und CO₂-Ausstoß von Bestandsgebäuden zu senken, den Wohnungsbestand effizienter zu nutzen und gleichzeitig den steigenden Betriebskosten sowie dem Wohnungsmangel bzw. Leerstand von Büros entgegenzuwirken.Es ist also kein Entweder-oder, sondern eine Frage der richtigen Anpassung. Wir machen die Erfahrung, dass sich gerade im Bestand große Effekte durch minimale Maßnahmen erzielen lassen.

Frage: Es heißt doch immer, dass Smart Building-Lösungen große bauliche Maßnahmen erfordert. Ist dem nicht so?

Lukas Schilling: Nein, absolut nicht. Natürlich gibt es Projekte, bei denen größere bauliche Eingriffe nötig sind, wenn zum Beispiel neue Infrastruktur verlegt oder veraltete Systeme ausgetauscht werden müssen. Aber in vielen Fällen lassen sich Smart Building-Technologien ohne große Umbauten nachrüsten. Es gibt zahlreiche minimalinvasive Lösungen wie Plug & Play, die in bestehende Gebäude integriert werden können, ohne dass man gleich die Wände aufreißen muss. Die zukunftsweisenden Lösungen brauchen heute auch keine aufwendige Infrastruktur mehr. Ein gutes Beispiel sind unsere smarten Thermostate, die sich ganz einfach installieren lassen und trotzdem einen erheblichen Beitrag zur Energieeinsparung leisten. Die alten Thermostate werden einfach abgedreht und die neuen draufgeschraubt. Es hängt also immer von den spezifischen Gegebenheiten des Gebäudes ab, aber es gibt viele Möglichkeiten, smarte Lösungen umzusetzen, ohne dass große Baustellen entstehen.

Frage: Ein weiteres Argument ist, dass Smart Buildings viel zu teuer seien. Ist das immer noch so?

Lukas Schilling: Nein, das ist nicht immer so. Wenn ich es sauber durchrechne, haben alle unsere Partner einen ROI. Natürlich kosten Ladestationen, PV-Anlagen und Gebäudeleittechnik Geld. Indem ich auf Cloud-basierte Ansätze gehe, kann ich die Investitionen aber erheblich senken. Software ist nicht mehr teuer. Wenn wir beispielsweise ein Neubau-Wohngebäude zu einem Smart Building machen, kalkulieren wir mit Mehrkosten zwischen 400 und 1.500 € pro Wohneinheit. Hier gilt die Prämisse, nicht alles was möglich ist, sondern nur die effektiven Maßnahmen umsetzen. In unseren Projekten amortisieren sich die Kosten sehr schnell. Je nach Zielsetzung lassen sich z.B. die Betriebskosten um 10-30% reduzieren oder der Energieverbrauch um bis zu 40%. Wir arbeiten eng mit unseren Kund:innen zusammen, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die sowohl das Budget als auch die Umwelt schonen. Schlussendlich schaffen wir es, fast immer positive Geschäftsmodelle zu finden.

Frage: Viele Leute machen sich Sorgen um die Sicherheit von Smart Buildings. Sind vernetzte Systeme wirklich anfällig für Hackerangriffe?

Lukas Schilling: Die Sorge ist verständlich, denn Sicherheit ist in der Tat ein zentrales Thema, nicht nur in der digitalen Welt. Aber auch hier hat sich viel getan. Die modernen Systeme, die heute auf dem Markt sind, haben robuste Sicherheitsprotokolle und starke Verschlüsselungen, die es Hackern sehr schwer machen, in die Systeme einzudringen. Wir investieren jedes Jahr massiv in Forschungsprojekte im Kontext Cyber-Security und schauen bei der Partnerwahl (Hardware, Partnersoftware) sehr genau hin. Alle unsere Partner durchlaufen ein Zertifizierungsprogramm. Wir arbeiten mit führenden Sicherheitsanbietern zusammen und sind Teil des Projekts "SILGENTAS", das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. In diesem Projekt geht es darum, intelligente Gebäude vor Manipulationen und unberechtigtem Zugriff zu schützen. Insbesondere im Kontext Software ist es darüber hinaus essentiell, diese kontinuierlich zu warten und regelmäßige Sicherheitsupdates zu fahren. Ich kann nur davor warnen, Software bzw. Lösungen einzusetzen, die nicht weiterentwickelt werden und für die keine entsprechenden Service- und Wartungsverträge gemacht werden.Die größte Schwachstelle im Bereich Sicherheit liegt aber wie so oft bei den Anwender:innen. Um hier Fehler zu vermeiden, haben wir in unserer Verwaltungs- und Administrationsoberfläche, den IOT Property Manager, beispielsweise ausgeklügelte Rollen und Berechtigungssysteme. Kritische Funktionen, wie die Freigabe von Zugängen, dürfen nur durch ausgewählte Personen erfolgen. Sicherheit ist also absolut im Fokus, und wir arbeiten ständig daran, diese weiter zu verbessern.

Frage: Ein weiterer Mythos lautet, dass Smart Buildings schlecht für die Umwelt sind, weil die Technologie mehr Energie verbraucht. Was ist dran an dieser Aussage?

Lukas Schilling: Das klingt auf den ersten Blick logisch, ist aber ein Trugschluss, zumindest wenn ich die richtigen Systeme einsetze. Tatsächlich sind Smart Building-Technologien darauf ausgelegt, Energie zu sparen und nicht zu verschwenden. Die einzelnen Systeme und Anlagen verbrauchen unter Umständen Energie, sorgen von sich aus für grüne Energieerzeugung oder Einsparung. Hier sehen wir Effekte von bis zu 40% Einsparung durch den Einsatz singulärer Systeme. Kombiniert mit einem guten Energiemanagement, das auf Basis von Energieerzeugung im Gebäude, aktuellen Energiepreisen, Wetterbedingungen und Nutzerverhalten optimiert ist, kann ich fast autarke Immobilien schaffen. Hier liegt der Fokus auf der Nutzung der richtigen Energie. Hinzu kommen dann Einsparungen aus einem Remote Energie- und Anlagenmonitoring. Hier entstehen eine Vielzahl kleiner Effekte wie wegfallende Anfahrten für die Wartung.

Frage: Vielen Dank, Herr Schilling, für die aufschlussreichen Antworten

Kategorie
news
Gepostet am
13.11.2024
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